Es lässt sich wohl als rundum gebrauchten Tag zusammenfassen, den
die Erste Mannschaft des TSV Schönaich am vergangenen Samstag erwischt
hat, als sie bei der Auswahl von Ober-/Unterhausen 2 antrat. Eine
36:26-Niederlage lässt sich im Endeffekt durch die wohl schwächste
TSV-Leistung der letzten Wochen erklären, die sich von Beginn an
andeutete. Die Gastgeber erwischten den besseren Start, gingen schnell
in Führung und drückten dem Spiel mit einer guten ersten und zweiten
Welle ihren Stempel auf. Der TSV konnte in den Anfangsminuten nur
reagieren, was die Ausgangslage stark verschlechterte. Bereits nach
sieben Minuten führte die Heimmannschaft mit 5:2. Doch der TSV biss sich
ins Spiel, erkämpfte sich Chancen und konnte durch zwei
Siebenmetertreffer von Volkan Atalay ausgleichen, was prompt die erste
Auszeit der Ober-/Unterhausener folgen lies, die sich, insbesondere in
der Abwehrarbeit, in der Folge stark verbessert zeigten. Zwar gelang es
dem TSV nach 15 Minuten erstmals mit 7:6 in Führung zu gehen, jedoch
sollte dies die einzige Führung der Gäste an diesem Tag bleiben. Zu oft
schlichen sich technische Fehler im Angriffsspiel des TSV ein. Die
schnellen Gegenangriffe die nun folgten waren zwar in der taktischen
Vorbereitung angesprochen worden, jedoch verpasste die Mannschaft von
Trainer Karsten Zeuschner es nun, die Gäste in ihrem schnellen
Umschaltspiel effektiv zu stören. Vorn gelang es den Schönaichern zudem
nicht, ihre Chancen zu nutzen, was weitere Tempo-Gegenstöße zur Folge
hatte, wovon Torhüter Ralf Hoffstadt noch einige entschärfen konnte. Das
Beste, was man aus der ersten Hälfte mit in die Kabine nehmen konnte,
war das Zwischenergebnis von „nur“ fünf Toren Rückstand, die für die
zweite Halbzeit, bei deutlicher Leistungssteigerung, ein offenes Spiel
versprechen hätte können.
Dazu sollte es allerdings nicht kommen.
Auch die Startminuten in Halbzeit zwei gehörten den Gastgebern, die
weiterhin keine Zweifel an ihrem Heimsieg aufkommen lassen wollten und
der TSV-Defensive weiter durch ihr Tempo das Leben schwer machten. Vom
14:9 zur Halbzeit gelang es der Heimmannschaft nun schnell, die Führung
auszubauen und sich so abzusetzen, dass der TSV sich schon bald zu neuen
Lösungsansätzen gezwungen sah. 18:10 lautete das Zwischenergebnis nach
33 Minuten, auch die Folgeangriffe verpufften meist zu wirkungslos und
luden die Gastgeber zum Kontern ein. Beim 23:15 für Ober-/Unterhausen
entdeckten nun zwar Paul Sitter (4 Treffer) und Pascal Block (6 Treffer)
vorn ihre Abschlussqualitäten, jedoch konnten die Schönaicher die
Lücken in der Abwehr nicht oft genug schließen, um einen wirksamen
Anschluss auf der Anzeigetafel herstellen zu können. Julian Wendlandt
traf nach 50 Minuten zwar noch zum 22:27, jedoch vermittelten die
TSV-Spieler nicht den Eindruck, als wäre an diesem Tag mehr möglich. So
blieb ein Comeback der Gäste aus und der TSV ergab sich seinem
(selbstverschuldeten) Schicksal. Dass der Endstand dann nicht eine
Differenz von fünf, sondern von zehn Toren zeigt, ist ein Umstand, der
TSV-Coach Zeuschner im Nachhinein besonders ärgert: ,,Mit fünf Toren
darfst du hier in Unterhausen vielleicht noch verlieren, aber zehn Tore
sind dann einfach zu viel.“
Ansätze für die kommende Trainingswoche hat der TSV-Übungsleiter also genug, um die Weichen am kommenden Samstag, beim letzten Heimspieltag des Kalenderjahres, wieder auf Sieg zu stellen. Dann geht es gegen die, in der Tabelle drei Punkte tiefer stehenden, Herrenberger, die bezwungen werden müssen, wenn man ruhig in den Winter starten möchte. Eine bessere Siebenmeterquote und ein emotionalerer Auftritt als an diesem Samstag sind insofern Pflicht, dass der Funke auch wieder auf das Heimpublikum überspringt, so wie dies in den letzten Wochen im Grunde gut gelungen ist. Auf jene Auftritte muss sich der TSV nun wieder zurückbesinnen, um den Rückschlag am Rande der Alb schnellstmöglich wegzustecken.
Es spielten: Ralf Hoffstadt, Marius Liegert (beide Tor), Julian Wendlandt (2), Paul Sitter (4), Michael Entzminger (2), Pascal Block (6), Patrick Ernst (1), Samuel Niebusch (2), Sebastian Doth (2), Julian Weck, Christopher Kopp (3), Sven Gosheger, Mark Kniesz, Volkan Atalay (4)