Nachdem die Zweite Mannschaft des TSV Schönaich am Samstag bereits 21:21 in der Sommerhofenhalle gespielt hatte und sich die Erste Mannschaft mit 21:22 knapp geschlagen hatte geben müssen, lag es fast schon im Bereich des Erwartbaren, dass auch die TSV-Frauen 21 Tore in Sindelfingen erzielen würden. Im Gegensatz zu den männlichen Kollegen sollte die Toranzahl im Sonntagsspiel der Kreisliga auch endlich einmal zum Sieg reichen, durch welchen sich die Schönaicherinnen in der Tabelle zum Jahresabschluss noch einmal auf Rang drei verbessern und einen Patzer der Konkurrenz nutzen können.
In einer qualitativ eher überschaubaren Begegnung waren die Schönaicherinnen von Beginn an bemüht, ihrem Trainer Rüdiger Probst einen geruhsamen Nachmittag zu bereiten. Erstmals allein an der Seitenlinie, hatte sich dieser zum Jahresabschluss prompt das ,,Nie-ohne-mein-Team“-T-Shirt übergestülpt, mit dem ihn seine Mannschaft zwei Tage zuvor bei der Weihnachtsfeier beschenkt hatte und das im Verlauf der Rückrunde zu einer Art Glücksshirt werden soll. Vor überschaubarer Kulisse, bei der insbesondere die, in Überzahl vertretenen, Gästefans für Stimmung sorgten, beschafften je zweimal Monika Ragusa und Juliana Probst die Führung der Schönaicherinnen und schraubten das Ergebnis schnell auf 4:1. Dachte man sich nach 10 Minuten, dass ein leichtes Spiel auf die TSV-Damen warten würde, so stellte sich dies als Fehlannahme heraus. Nun gelang es den Gastgeberinnen, die das Tempo stets etwas verschleppten, das Spiel der TSV-Damen ebenfalls zu entschleunigen und diese zunehmend einzulullen. Wenig Tempo bis zur Pause und eine knappe 11:9-Führung für die Gäste waren das vorläufige Zwischenresultat.
Auch in den zweiten 30 Minuten blieb es eine zähe Angelegenheit, die mit zunehmender Spieldauer zu einem Siebenmeterfestival mutierte. Über die gesamte Spielzeit gesehen, verwies der Schiedsrichter 16 Mal zum Duell Torhüterin gegen Schützin. Der Unterschied jedoch, der vielleicht im Endeffekt auch den entscheidenden Ausschlag zugunsten der Schönaicherinnen gegeben haben könnte, lag in der Quote. Nutzten die Siebenmeterschützinnen Juliana Probst (3/3), Alicia Gorse (2/2) und Nathalie Krauß (2/2), die zugleich auch mit 8 Toren beste Schützin des TSV an diesem Sonntag war, 100% ihrer Strafwürfe, so scheiterten die Böblingerinnen zu oft an Nerven und den gut aufgelegten TSV-Torfrauen. Nur fünf ihrer neun Siebenmeter landeten im Tornetz. Auch der geruhsame Nachmittag, den die Spielerinnen ihrem Trainer schenken wollten stellte sich mit der Zeit noch ein. Als eine Viertelstunde vor dem Ende Nadine Kreuzer (ausnahmsweise aus dem Spiel heraus) sehenswert zum 18:13 traf, schien die Messe gelesen, was sich auch an der Körpersprache der zunehmend gefrusteten Gastgeberinnen erkennen ließ. Bis zum Abpfiff konnten die TSV-Frauen ihren Vorsprung halten und ließen nichts mehr anbrennen, was zur Folge hatte, dass die Anzeigetafel nach Ablauf der Spielzeit ein, im Endeffekt souveränes, 21:16 zugunsten der Gäste vorwies.
Mit einem Erfolg der Kategorie Arbeitssieg verabschiedet sich die Frauenmannschaft des TSV Schönaich in die wohlverdiente Winterpause. Gelingt es der Mannschaft von Rüdiger Probst in der Rückrunde auch noch, gegen die direkten Konkurrenten zu punkten, so sind dem TSV nach oben keine Grenzen gesetzt und die vorderen beiden Plätze können aus der Lauerstellung heraus im weiteren Saisonverlauf attackiert werden.
Es spielten: Yvonne Wichert, Daniela Kühn (beide Tor), Sarah Mezger, Saskia Baumert, Monika Ragusa (3), Alicia Gorse (3), Annemarie Horak, Nathalie Krauß (8), Juliana Probst (5), Anna-Maria Wichert (1),
Wiebke Ringels, Nadine Kreuzer (1), Yvonne Frank