Man mag die nun folgende Analogie als weit hergeholt abtun, doch die Parallelen sind nicht zu verkennen. Seit die Temperaturen im beschaulichen Schönaich um den Gefrierpunkt kreisen, tragen auch die Leistungen der Ersten Frauenmannschaft des TSV Schönaich nicht gerade dazu bei, dass dem örtlichen Handballfan warm ums Herz werden würde. Dem insgesamt enttäuschenden Heimauftritt am vergangenen Wochenende gegen den TSV Ehningen, ließ die bis dato so erfolgreiche Frauenmannschaft von André Niebusch und Rüdiger Probst an diesem Samstag in Rutesheim die zweite Niedelage binnen acht Tagen folgen. Auch diesmal war der Gegner klar spielbestimmend und auch diesmal hatte der TSV die Chance, sich im Aufstiegsrennen gegen einen direkten Konkurrenten eine sehr gute Ausgangsposition zu erarbeiten.
In einem zerfahrenen Handballspiel ohne große Höhepunkte war beiden Teams in der ersten Halbzeit nicht anzumerken, dass sie sich, gemessen an der Tabelle, als Spitzenteams der bisherigen Runde bezeichnen durften. Nach 13 Minuten war gerade erst das dritte Tor in der Partie gefallen, was dem TSV das erste und einzige Führungserlebnis in diesem Auswärtsspiel bescherte – Nathalie Krauß traf zum 2:1 für die Gäste. In der Folge drehten die Gastgeber mit einem 4:0-Lauf das Spiel und legten den Grundstein zum Heimsieg. Zur Pause stand ein 4:6 aus TSV-Sicht, das auch hätte weitaus höher ausfallen können, wenn TSV-Torfrau Yvonne Wichert nicht einige Male glänzend reagiert hätte. Vier Tore in einer Halbzeit zu werfen, ist jedoch mindestens genauso dramatisch, wie das was nun folgte. Die, durch parallelen Auswärtsauftritt der sonst stark ins TSV-Spiel eingebundenen A-Juniorinnen, dezimierte Frauenauswahl des TSV Schönaich hörte gänzlich auf mit dem Handballspielen, als läge ein Winterzauber auf den technischen Fähigkeiten der Schönaicherinnen. Lediglich durch Einzelaktionen der besten TSV-Schützin Juliana Probst (6 Treffer) konnte der TSV gelegentlich etwas Torgefahr ausstrahlen. Alles in allem machte aber dann auch noch die Abwehrarbeit in der zweiten Spielhälfte Sorgen, sodass der TSV schnell den Anschluss verlor. Insbesondere die Gäste-Spielmacherin bekamen die Schönaicherinnen nicht in den Griff, sodass diese fast die Hälfte der Tore der Gastgeberinnen erzielen konnte. So kam es wie es kommen musste und die TSV-Frauen unterlagen auch in der zweiten Hälfte des Spiels mit 15:9, was in der Summe zum 21:13 der Damen vom SKV Rutesheim 2 führte.
Weder mit dem Ergebnis, noch mit der Leistung konnten André Niebusch und Rüdiger Probst im Endeffekt zufrieden sein. Das Trainergespann ist in den kommenden Wochen darauf angewiesen, dass die TSV-Frauen wieder verstärkt als Mannschaft auftreten und weniger auf die Leistungen einzelner Spielerinnen vertrauen müssen, sich also auf jene Qualitäten zurückzubesinnen, die sie im ersten Saisondrittel stark gemacht hatten. Gelingt dies, kann der Winterschlaf der TSV-Frauen beendet werden und wieder auf die Siegesstraße eingebogen werden. Dementsprechend weist das Trainergespann auch darauf hin, nun den Kopf oben zu behalten und die letzten zwei Wochen schnellst möglich abzuhaken. Am kommenden Wochenende haben die Heimstarken TSV-Damen dann auch wieder vorwiegend ihr eigenes Publikum im Rücken, wenn die Zweite Mannschaft des TSV Ehningen zum Derby antritt.
Es spielten: Yvonne Wichert, Daniela Kühn(Beide im Tor), Melanie Russ(3), Saskia Baumert, Monika Ragusa(1), Annemarie Horak, Nathalie Krauß(1), Juliana Probst(6), Yvonne Frank(1), Nadine Kreuzer(1)