Nur zwei Tage nach der klaren Auswärtsniederlage in Großengstingen ging es für den TSV am Dienstagabend im Pokal einerseits um Wiedergutmachung, andererseits darum, das Selbstvertrauen für den Ligaalltag wieder aufzutanken. Das gelang der derzeit von vielen Verletzungen geplagten Truppe von Martin Hoss überaus gut und die Schönaicher zwangen die Gäste in einer packenden Schlussphase bis in die Verlängerung, in welcher die routinierteren Nachbarstädter letztlich knapp mit 30:29 als Sieger vom Platz gingen.
Den besseren Start in die Partie erwischten dabei die Gastgeber vom TSV. Über drei Torerfolge des durchsetzungsstarken Julian Wendlandt zum 9:6 setzten die Schönaicher, um ihren vor Kreativität sprühenden Mittelmann Volkan Atalay, bis zum 10:6 die ersten nennenswerten Nadelstiche der Pokalbegegnung. Die Reaktion der Gäste ließ nicht lange auf sich warten und ein 12:12 nach 27 Minuten stellte die ergebnistechnische Augenhöhe wieder her, bevor Volkan Atalay per sehenswertem Siebenmetertreffer die 13:12-Pausenführung für den TSV erzielte. Die zweiten 30 Minuten waren nun geprägt von zwei ebenbürtigen Mannschaften. Der erste Torerfolg nach Wiederanpfiff war den Gastgebern vorbehalten, doch die Gäste konterten und gingen nun erstmals mit 14:15 in Führung (34.). Die folgenden Minuten stellten sich weiter ausgeglichen dar, bevor die Gäste mit einem Drei-Tore-Vorsprung in die Schlussphase starteten (51.). Der TSV gab sich jedoch nicht geschlagen, hielt dagegen und glich sieben Minuten vor dem Ende zum 24:24 durch Volkan Atalay aus. Böblingen schüttelte sich nur kurz und stellte 53 Sekunden vor dem Schkusspfiff gar auf 26:24 zur Zwei-Tore-Führung. Wilde Schlusssekunden sollten zunächst eine Unterzahl der HSG und den Anschluss per Atalay-Siebenmeter zum 25:26 bringen. Die Böblinger griffen zur Auszeit, um den vielleicht letzten Angriff möglichst clever herunterzuspielen, doch der TSV hatte den besseren Schlachtplan für die Schlusssekunden. TSV-Coach Hoss schickte Außenspieler Entzminger noch im Gästeangriff nach vorn, in der Hoffnung durch eine schnelle Balleroberung doch noch zum Gegenstoß ansetzen zu können. Es sollte funktionieren: Volkan Atalay antizpierte und eroberte den Ball, schickte Entzminger und selbiger glich mit der Schlussirene zum 26:26 aus. Die fünfminütige Verlängerung brach an und der TSV ging mit 27:26 durch Linksaußen Pascal Block in Front. Doch erneut drehte sich die Partie und die Gäste fanden nun die cleveren Lösungen, glichen wieder aus und zogen eine Zeitstrafe gegen den TSV. Die Überzahl sollte nun den Unterschied machen und die routinierten Gäste spielten diese gnadenlos zum knappen 30:29-Erfolg über den TSV aus, der sich jedoch teuer verkauft hatte.
Mit der wiedergewonnen Gewissheit über die eigene Stärke bleibt dem TSV nun nur ein Training, um sich auf die nächste Partie am Samstagabend vorzubereiten. Die wichtigste Nachricht nach dem spannenden Pokalfight vom Dienstag ist wohl dennoch, dass die Schönaicher Verletztenliste keine weiteren Neuzugänge erhalten hat und sich die Personalsituation bis zum kommenden Samstag für Martin Hoss etwas entspannen könnte. Dann sind die noch ungeschlagenen Tübinger zu Gast in der Schönaicher Sporthalle.
Es spielten: Ralf Hoffstadt, Marius Liegert, Leopold Schmidt (alle Tor), Pascal Block (4), Pascal Mezger (1), Michael Entzminger (3), Cedric Donie (2), Patrick Ernst (2), Samuel Niebusch, Sven Bayer (2), Stefan Rebmann, Volkan Atalay (8), Julian Wendlandt (7)