Alle Jahre wieder – so könnte man fast meinen, wenn man die 25:24-Niederlage (13:11) des TSV Schönaich beim TSV Altensteig 2 am vergangenen Samstag undifferenziert liest und einen Bezug zu den vergangenen beiden Spielzeiten herstellt, in denen der TSV an selber Stelle bereits eine ähnlich knappe Niederlage hatte einstecken müssen. Im Gegensatz zu den Vorjahren gestaltete sich das diesjährige Aufeinandertreffen beider Mannschaften jedoch von der ersten bis zur letzten Sekunde ausgeglichen und ohne größere Schwächephasen beider Teams. Logische Konsequenz dessen wäre wohl eine leistungsgerechte Punkteteilung gewesen. Ein Siebenmeter unmittelbar vor der Schlusssirene sollte die Dinge anders kommen lassen und der TSV hatte die Rückreise aus dem Schwarzwald trotz großen Kampfes ohne Punkte anzutreten.
Bereits der Start in die Begegnung verlief überwiegend ausgeglichen. Defensiv unter der Woche gut von ihrem Coach auf die Tücken des Altensteiger Offensivspiels vorbereitet, machten die Schönaicher den Gästen die Jagd nach Toren in den Anfangsminuten schwer, hatten mit den eigenen Offensivaktionen jedoch ebenso zu kämpfen und nutzten die wenigen klaren Toraktionen zunächst konsequent. Es entwickelte sich eine vom Kampf geprägte Begegnung, in der die Schönaicher sich Mitte der ersten Halbzeit einen leichten Vorsprung herausspielen konnten (6:9, 17.). Knapp zehn torlose TSV-Minuten sollten das Pendel jedoch prompt zurückschlagen und die Gäste ebenfalls mit drei Treffern in Front gehen lassen (12:9, 25.). Pascal Block brach den Bann nun wieder und verkürzte auf 12:10; mit demselben Rückstand wurden beim 13:11 für die Gastgeber die Seiten gewechselt. Nach Wiederanpfiff kämpften sich die Schönaicher rasch wieder an die Altensteiger heran. Durch eine gute Teamleistung und Torgefahr auf mehreren Positionen gelang den Schönaichern zunächst durch den besten TSV-Werfer am frühen Samstagabend Volkan Atalay der Anschluss (15:14) und kurz darauf durch Sven Bayer der Ausgleich (15:15, 37.). In den Folgeminuten waren die Altensteiger den Gästen auf der Anzeigetafel immer einen oder zwei Schritte voraus, doch der TSV blieb trotz einiger offensiver Fehlwürfe defensiv hartnäckig und hatte insbesondere in dieser Phase mit Ralf Hoffstadt einen starken Rückhalt zwischen den Pfosten, der den TSV weiter in Schlagdistanz hielt. Mit dem 20:20-Ausgleich durch Julian Weck (53.) und den darauffolgenden 20:21-Führungstreffer durch Pascal Block (54.) schienen nun für den TSV tatsächlich Auswärtszähler in der Luft zu liegen. Eine Zeitstafe gegen die Schönaicher und zwei Treffer für den heimischen TSV ließen das Spiel jedoch prompt wieder in die andere Richtung kippen. Fortan war beiden Teams anzumerken, dass das letzte Risiko eher gescheut und taktischer agiert wurde. 64 Sekunden vor dem Ende glichen die Schönaicher durch den gut aufgelegten Mittelmann Samuel Niebusch aus (24:24). Es sollte der letzte Ballkontakt der Schönaicher bleiben, die sich in der Schlussminute routinierten Altensteigern ausgesetzt sahen, welchen es gelang, die Zeit voll auszureizen, noch zur Auszeit zu greifen und sich mit der letzten Aktion des Spiels einen Siebenmeter zu erarbeiten. Hatte Ralf Hoffstadt zuvor noch drei dieser Strafwürfe vereiteln können, war er beim finalen Wurf der Gastgeber letztlich machtlos. So stehen die Schönaicher trotz einer aufopferungsvollen Mannschaftsleistung und einem offensichtlichen Kämpferherz dennoch ohne Punkte da und müssen die zweite Saisonniederlage wegstecken. Angesichts des guten Auswärtsauftritts bei größeren Personalsorgen kann TSV-Coach Martin Hoss der schmerzhaften Altensteig-Niederlage dennoch einige positive Aspekte abgewinnen. Viel Zeit mit dem Punktverlust zu hadern bleibt den Schönaichern ohnehin nicht. Am kommenden Samstag steht nämlich bereits das zweite Heimspiel der Saison an. Dann empfangen die Schönaicher die SG Nebringen/Reusten, gegen die der TSV zwingend wieder punkten will.
Es spielten: Ralf Hoffstadt, Marius Liegert (beide Tor), Pascal Block (3), Pascal Mezger (2), Michael Entzminger (3), Daniel Probst, Dominik Block, Patrick Ernst, Samuel Niebusch (4), Julian Weck (3), Christopher Kopp (2), Sven Bayer (2), Hannes Fehrenbacher, Volkan Atalay (5)