Der TSV Schönaich bleibt in der laufenden Bezirksligasaison weiterhin alles andere als vom Glück verfolgt und verpasste es am zurückliegenden Samstag erneut, sich für einen guten Auftritt zu belohnen. In der Begegnung mit der letzten verlustpunktfreien Mannschaft der Liga vom TV Großengstingen zeigte das Team von Martin Hoss abermals einen couragierten Auftritt mit klarer Leistungssteigerung im zweiten Spielabschnitt. Hatte man beim Stand von Unentschieden in der Schlussphase gleich mehrfach die Chance, in Führung zu gehen und die Gäste vor eine ernsthafte Denkaufgabe zu stellen, verpassten die Schönaicher es einzig und allein „zuzubeißen“, wurden im Endeffekt für die eigene Nachlässigkeit knallhart bestraft und unterlagen doch mit 23:25 (11:14). Es ist nach den Auswärtsspielen in Altensteig und Calw bereits die dritte enge Partie, die der TSV letztlich unglücklich mit zwei Toren oder weniger verliert. Auch machte den Schönaichern bereits zum sechsten Mal in dieser Saison ein Rückstand zur Pause das Leben im zweiten Durchgang schwerer als nötig.
Zu Beginn der Partie gestaltete sich die Auseinandersetzung zwischen dem TSV und den Gästen von der Alb zunächst ausgeglichen. Die Gäste starteten mit zwei Toren; der gute Bezirksliga-Debütant Dennis Wädtleges verkürzte per Leger auf 1:2 (4.). Bis zur 10. Spielminute hielten beide Teams Gleichschritt, ehe die Großengstinger das Tempo anzogen und sich bis zum 4:7 (13.) erstmals einen leichten Vorteil herausspielten. Die Gastgeber hielten dagegen und zeigten sich bemüht, den Rückstand auf den zunächst spielerisch besser aufgelegten TV nicht zu groß werden zu lassen. Zwischenzeitlich mit 8:12 (22.) im Hintertreffen, sorgten Volkan Atalay und Nico Kuppinger beim 10:12 (24.) wieder für den nahenden Anschluss der Schönaicher. Das Auswärtsteam zeigte sich auf ansehnliche Weise unbeeindruckt und führte zur Pause wieder leistungsgerecht mit 11:15. Der zweite Durchgang begann deutlich zerfahrener als der erste aufgehört hatte und auf beiden Seiten lief zunächst nicht allzu viel zusammen. Erst in der 37. Minute gelang TSV-Mittelmann Samuel Niebusch wieder eine gewinnbringende Einzelaktion, die den Torreigen der zweiten Halbzeit mit dem 12:15 eröffnen sollte. Früh griffen die Großengstinger zur ersten Auszeit im zweiten Spielabschnitt; den nächsten Treffer erzielten jedoch erneut die Gastgeber durch Pascal Block (13:15, 37.). Fortan entwickelte sich eine Begegnung auf Augenhöhe, in der die Gäste bis zum 17:20 (45.) stets mit zwei bis drei Treffern voraus blieben, der TSV jedoch spürbar seine Chance auf etwas Zählbares zu wittern begann. Erstmals seit der Anfangsviertelstunde stellte Nico Kuppinger nun den direkten Anschluss zum 19:20 wieder her und landete über den gestellten Block der Gäste bei gehobenem Arm des guten Schiedsrichtergespanns einen sehenswerten und offensichtlichen Wirkungstreffer. Die Gäste wirkten in den Folgeminuten verunsichert und das Momentum schien auf TSV-Seite zu liegen. Mehrfach gaben technische Fehler des TV und Paraden von TSV-Schlussmann Leopold Schmidt den Schönaichern in dieser relativ hektischen Phase die Chance, in Führung zu gehen, doch das Team von Martin Hoss verpasste es in diesen Minuten auf schon fast dramatische Art und Weise das Momentum zu nutzen und in Führung zu gehen. So wies die Anzeigetafel satte vier Minuten lang ein 21:21 aus, das der TSV trotz klarer Gelegenheiten schlicht nicht in einen Vorsprung ummünzen konnte. Vor trotz 2G-Plus-Bedingungen gut gefüllten Zuschauerrängen und starker Kulisse schien die Spannung nun greifbar. Welches Team würde den Bann als erstes brechen und die Schlussminuten mit einer eigenen Führung im Rücken angehen können? Es waren schließlich die kaltschnäuzigeren Gäste, die sich wieder sammelten und den erneuten 22:22-Ausgleich von Pascal Mezger (57.) mit zwei eigenen Treffern zum 22:24 (58.) konterten. Doch die Partie blieb weiterhin noch nicht final entschieden, da der aus sieben Metern makellose Volkan Atalay erneut auf 23:24 verkürzen konnte (59.). Doch erneut scheiterte der TSV in der Schlussminute an sich sowie den eigenen Nerven und auch ein letzter eigener Ballbesitz sollte nicht zum erneuten Unentschieden und der Restchance auf eine mindestens gerechte Punkteteilung führen. So kam es, wie es kommen musste und die abgezockteren Großengstinger setzten mit dem 23:25 den Schlusspunkt unter eine überdurchschnittliche Bezirksligapartie.
Mit dem neben der Niederlage weiteren Wermutstropfen einer erneut schwereren Verletzung des aus dem Spiel heraus mit sechs Treffern erfolgreichsten TSV-Werfers Nico Kuppinger endete die vorletzte Heimbegegnung dieser Hinrunde in der Schönaicher Sporthalle. Inwiefern die Partie gegen die Spvgg Renningen am kommenden Wochenende trotz der wohl nahenden härteren Corona-Maßnahmen stattfinden kann, wird sich in der laufenden Woche entscheiden. Nichtsdestotrotz geht der TSV vorerst mit der Aussicht in die laufende Trainingswoche, die Hinrunde wie geplant fertig spielen zu können. Um hierbei am letzten Hinrundenwochenende gegen die Zweitvertretung der HSG Schönbuch nicht gehörig unter Druck zu stehen, sollte gegen die ebenfalls noch ungeschlagenen Renninger ein zweiter Anlauf auf nicht zwingend einzuplanende zwei Punkte gestartet werden. Anpfiff ist am Samstag um 20 Uhr in der Schönaicher Sporthalle. Über die Umstände wird rechtzeitig informiert.
Es spielten: Ralf Hoffstadt, Marius Liegert, Leopold Schmidt (alle Tor), Pascal Block (3), Pascal Mezger (1), Dennis Wädtleges (2), Nico Kuppinger (6), Samuel Niebusch (1), Julian Weck, Philipp Luburic (2), Christopher Kopp (2), Sven Bayer, Hannes Fehrenbacher, Volkan Atalay (6)