Mit einem deutlichen 24:15-Auswärtssieg bei der TSG Reutlingen 2 ist die Schönaicher Frauenmannschaft am vergangenen Samstag in die neue Spielzeit gestartet. Das im Vergleich zur Vorsaison aufgrund einiger Abgänge in seiner Kadergröße stark reduzierte Team von Rüdiger Probst war aufgrund zusätzlicher Ausfälle lediglich mit sieben Spielerinnen angereist, weshalb von Beginn an klar war, dass die Start-Sieben über die gesamte Spieldauer unverändert würde bleiben müssen. Wenig überraschend gestaltete sich dementsprechend der Spielverlauf in einer alles in allem einseitigen Partie, die die TSV-Frauen von Beginn an dominierten, bevor das letzte Drittel der Begegnung bei bereits getroffener Vorentscheidung solide heruntergespielt und Kräfte gespart werden konnten.
Vom Anpfiff weg zeigten sich die TSV-Frauen tonangebend und lagen bereits nach eineinhalb Minuten durch zwei Treffer von Juliana Probst mit 2:0 in Front, ehe auch die Gastgeberinnen ihren ersten Saisontreffer erzielen konnten, welchen Josipa Pilic mit dem 3:1 (4.) wiederum kontern konnte. In der weitern Folge fanden die Reutlingerinnen immer seltener eine Lücke im über weite Strecken hochkonzentriert verteidigenden Abwehrverbund der Schönaicherinnen, während die TSV-Frauen ihre Angriffe dagegen grundsolide herunterspielen und die gegnerische Defensive zumeist über die Halbpositionen und Torerfolge von Nathalie Krauß und Juliana Probst überwinden konnten. Über das 8:3 (12.), auf das die TSG mit einer relativ wirkungsarmen Auszeit reagierte, und das 11:5 (20.) durch Annemarie Horak, bis hin zum 14:5 (23.) durch Melissa Sporn setzten die Gäste sich somit kontinuierlich ab und ließen in den ersten 30 Minuten kaum einen Zweifel daran, wer sich an diesem Mittag die ersten Punkte der neuen Saison holen würde. Zur Pause zeigte die Anzeigetafel in der coronabedingt zuschauerlosen Reutlinger Storlachhalle bereits ein deutliches 16:8 für den TSV. Dieser hatte sich für die ersten zehn Minuten des zweiten Durchgangs vorgenommen, dort anzuknüpfen, wo im ersten Durchgang aufgehört wurde – mit Erfolg. Nadine Kreuzer stellte nach 41 Minuten auf 19:10 für die TSV-Frauen, was angesichts der Körpersprache beider Mannschaften einer Art Vorentscheidung gleichkommen sollte. Fortan verlor die Partie an Tempo und gewann stattdessen an Konzentrationsschwächen, die auf TSV-Seite angesichts der mangelnden Wechseloptionen nur wenig verwundern und auf eines der Hauptprobleme in der anstehenden Saison hinweisen dürften. So zeigte sich im ersten Spiel, welches die Schönaicher in den Schlussminuten trotz allem ungefährdet zum Ende bringen konnten, zwar, dass die Qualität des Kaders durchaus erneut das Potential bieten dürfte, um in oberen Tabellenregionen mitzuspielen (alle TSV-Feldspielerinnen konnten sich etwa direkt in der Torschützenliste verzeichnen), die geringe Kadergröße jedoch insbesondere in engeren Partien, die über die volle Distanz allerhöchste Konzentration erfordern, zu Hinternissen kommen könnte. So gewannen die TSV-Frauen zwar auch die zweite Halbzeit (wenn auch nur noch mit 8:7) und starten mit einem 24:15 bei der TSG Reutlingen 2 erfolgreich in die neue Spielzeit und die erste Begegnung seit 230 Tagen, doch bleiben beim TSV-Coach die Sorgenfalten bezüglich mangelnder Wechselalternativen und drohender nicht zu kompensierender Ausfälle in den kommenden Wochen. Immerhin bleibt die Hoffnung, dass sich die Personalsituation bis zum erst in drei Wochen angesetzten nächsten Kreisliga-Duell zumindest etwas entspannen könnte. Für die Schönaicherinnen geht es dann am 14. November nach Calw.
Es spielten: Daniela Kühn (Tor), Melissa Sporn (3), Josipa Pilic (4), Nathalie Krauß (6), Juliana Probst (8), Annemarie Horak (1), Nadine Kreuzer (2)