Am frühen Sonntagabend war die Erste Herrenmannschaft des TSV
Schönaich in Tübingen zu Gast bei der SG, die sich zu diesen Zeitpunkt
in der Tabelle vier Punkte vor den Schönaichern wiederfand. Mit einem
Auswärtssieg hätte dieser Abstand idealerweise auf zwei Punkte reduziert
werden sollen, stattdessen kam es jedoch anders und das Team von
Trainer Karsten Zeuschner verschlief wieder einmal die Phase zwischen
der 37. und der 50. Minute nahezu komplett. Knapp 15 schwache Minuten,
in denen der TSV gerade einmal fünf Tore selbst erzielte, dafür aber
ganze 14-mal anwerfen durfte, sollten dem TSV an diesem Wochenende
jegliche Chancen auf Punkte in Tübingen verbauen.
Dabei waren die
Gäste eigentlich gut ins Spiel gestartet: Fünfmal Volkan Atalay und
einmal Julian Wendlandt trafen zur 6:5-Führung nach einer knappen
Viertelstunde. Insbesondere die Abwehrreihe, um einen gut
funktionierenden Mittelblock und einen ebenso gut aufgelegten Ralf
Hoffstadt, zeigten im ersten Viertel des Spiels eine der besten
Saisonleistungen. Die folgenden zehn Minuten waren dafür nun vor allem
im Abschluss schwächer und führten dazu, dass sich die Schönaicher kurz
vor der Pause mit 14:10 im Rückstand wiederfanden, was den Spielverlauf
etwas auf den Kopf stellte. Je zweimal Atalay und zweimal Michael
Entzminger korrigierten dieses Bild in der Folge und retteten dem TSV
ein 14:14 in die Kabine. Für die zweiten 30 Minuten nahmen die
Schönaicher sich nun vor, dort anzuknüpfen, wo sie aufgehört hatten, was
auch vorerst gelingen sollte. Nach 36 Minuten erzielte Michael Kovacev
sogar den Treffer zum 18:16 für den TSV. Doch was nun folgte, ist mit
Worten schwierig zu erklären. Die Abwehr stellte das Verteidigen in
Teilen ein, was dazu führte, dass entweder viel zu freie Würfe auf das
TSV-Tor kommen konnten, oder die Tübinger Spieler ungestört die
Abpraller vor dem TSV-Tor verwerten konnten.
Im Gegenzug versuchten
die Schönaicher Spieler zwar durch Tempo zum schnellen Gegenerfolg zu
kommen, verloren dabei aber großteils die Ordnung und liefen immer
wieder auf die Tübinger Abwehr auf, ohne dabei in eine
Abschlusssituation gekommen zu sein. Folgerichtig erzielten die
Gastgeber ein Tor ums andere und setzten sich relativ schnell ab, sodass
die Schönaicher schon bald alle Hoffnungen auf ein Erfolgserlebnis in
Tübingen begraben konnten. Im Endeffekt stand ein 36:25 für die Tübinger
auf der Anzeigetafel, was nur das letzte Drittel des Spielverlaufs
widerspiegelt.
Der TSV muss in der kommenden Woche nach Nebringen/Reusten fahren, wo die Mannschaft von Trainer Karsten Zeuschner noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen hat. Dann wäre es wünschenswert, dass es seiner Mannschaft gelingt, über 60 Minuten eine konstante Leistung abzurufen und so bis in die Schlussminuten die Hoffnung auf Punkte aufrechtzuerhalten. Mit jener Konstanz über die volle Spieldauer wäre an diesem Wochenende definitiv mehr drin gewesen.
Es spielten: Ralf Hoffstadt, Marius Liegert (beide Tor), Julian Wendlandt (3), Paul Sitter, Michael Entzminger (2), Cedric Donie (1), Pascal Block (6), Patrick Ernst (2), Michael Kovacev (2), Samuel Niebusch, Sebastian Doth, Julian Weck (2), Christopher Kopp, Volkan Atalay (8)