Am Tag der Deutschen Einheit war die Erste Mannschaft des TSV Schönaich bei der Spvgg Renningen zu Gast. Das gewohnt hitzige Duell der beiden Teams aus dem Kreis Böblingen war dabei von zwei Phasen geprägt, in denen zunächst die Gastgeber die ersten 40 Minuten dominierten und bereits deutlich in Führung lagen, bevor der TSV in den letzten 20 Minuten aufwachte und Tor um Tor aufholte. Auf der Schlussgeraden gestaltete sich die Partie dann offen und glücklichere Renninger retteten sich nicht unverdient mit 27:24 über die Ziellinie.
In einer überdurchschnittlich guten Bezirksligabegegnung erwischten die Gastgeber den besseren Start und lagen nach gut zehn Minuten mit 7:4 in Front. Die Schönaicher taten sich gegen die defensivstarken Renninger zunächst schwer und brauchten etwas Zeit, um in die Partie zu finden. Nach einer Viertelstunde und einem 10:7 für die Gastgeber griff TSV-Coach Martin Hoss zur ersten Auszeit, um erste taktische Anpassungen vorzunehmen. In der Folge präsentierten sich die Renninger jedoch weiterhin hellwach und in der Offensive gieriger, was den TSV-Rückstand auf 14:9 anwachsen ließ. Die Schlussphase der ersten Halbzeit gehörte dann jedoch den Schönaichern, die nun mehr Tempo in ihre Offensivaktionen bekamen. Drei Treffer von Paul Sitter sowie ein Torerfolg von Philipp Luburic trugen nun dazu bei, dass zur Pause ein 16:13 auf der Anzeigetafel stand, das den Schönaichern alle Möglichkeiten für die zweite Spielhälfte offen lassen sollte.
Den Gastgebern gelang es nach der Pause schneller, die Linie wieder zu finden und aufs Tempo zu drücken. Unmittelbar wuchs der Vorsprung der Renninger auf 22:15 an, was die Weichen knapp 20 Minuten vor dem Ende deutlich auf Heimsieg stellen sollte. In der weiteren Folge berappelten sich jedoch die Schönaicher wieder. Während die Gastgeber TSV-Keeper Marius Liegert nun über zehn Minuten nicht mehr überwinden konnten, machten die Gäste um Paul Sitter (2), Volkan Atalay (2) und Michael Entzminger Tor für Tor gut, sodass neun Minuten vor dem Ende plötzlich wieder alles möglich erscheinen sollte. Zwar konnten sich die Renninger nun in einer Überzahlphase etwas Luft verschaffen, doch sollte fünf Minuten vor dem Ende der direkte Anschluss zum 23:24 durch Michael Entzminger hergestellt sein. In den Schlussminuten hatten die Gastgeber in der einen oder anderen Situation das Quäntchen Glück auf ihrer Seite und der erneute Anschluss zum 25:24 durch Volkan Atalay sollte den Schönaichern nicht mehr genügen, denn die Gastgeber griffen nun nach den zwei Punkten und beendeten mit einem Doppelschlag zum 27:24 die spannende Schlussphase.
Unter dem Strich bleibt festzuhalten, dass der TSV nach 40 schwachen Minuten, in Folge derer bereits eine deutliche Auswärtsniederlage zu drohen schien, Mentalität gezeigt und gute Renninger zu einem offenen Schlagabtausch in der Schlussphase gezwungen hat. Besonders hervorzuheben ist die Unterstützung durch die mitgereisten Schönaicher Fans, die das TSV-Comeback mit möglich gemacht haben, welches im Endeffekt jedoch nicht durch Punkte belohnt wird. Zeit, viele Gedanken beim Renningen-Spiel zu lassen hat keiner in Schönaich, denn bereits morgen Abend ab 20 Uhr empfängt der TSV die SG HCL aus Calw in der Schönaicher Sporthalle, wofür die Mannschaft von Martin Hoss den kompletten Fokus benötigen wird.
Es spielten: Ralf Hoffstadt, Marius Liegert (beide Tor), Pascal Block (1), Paul Sitter (7), Michael Entzminger (2), Dominik Block, Patrick Ernst, Samuel Niebusch, Philipp Luburic (4), Christopher Kopp, Sven Bayer (1), Stefan Rebmann, Volkan Atalay (9), Julian Wendlandt